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Großer Zapfenstreich am 19. Juli 2003 um 22.00 Uhr in Ottersweier Musikkapelle, Spielmannszug und Historische
Bürgerwehr Unterharmersbach Die nachfolgende Beschreibung entspricht nicht genau der Version der Abordnung aus Unterharmersbach und dient lediglich der Vorinformation der interessierten Besucher. Erklärung: "Zapfenstreich ist der Beginn der Nachtruhe in den Unterkünften der Soldaten." Der Ursprung des Wortes "Zapfenstreich" führt uns in das Lagerleben des Mittelalters zurück. Zu einer bestimmten Stunde mussten die Marketender allabendlich auf ein Trommelzeichen den Zapfen oder Spund des Schänkfasses "streichen", d.h. hineinschlagen, eintreiben, um das Faß zu verschließen; die Zeit der Nachtruhe ist gekommen, es darf nichts mehr "verzapft" werden. Nach einer Verordnung
des Großen Kurfürsten vom 12.08.1662 galt eine gleiche Bestimmung auch
für die Bürger: Der Zapfenstreich ist
auch als Morgensignal bezeugt (1652): Schlag und Streich sind sprachlich oft völlig gleichbedeutend, vgl. Todesstreich, Schwertstreich, Uhlands Schwabenstreich u.a. Obwohl diese Sinngleichheit auch im englischen "to strike" ( = schlagen) zu finden ist, wird die dem deutschen Zapfenstreich entsprechende englische Bezeichnung "tattoo" von "rap to" ( = zapf zu) abgeleitet. Irrig ist die Ansicht, es sei mit Kreide oder Rotstift ein Strich über den eingeschlagenen Zapfen gezogen, um das Verbot, des weiteren Verkaufes von Getränken überwachen zu können. Ebenso anfechtbar ist die Deutung, der Zapfenstreich habe seinen Namen von dem Tannenzapfen, der früher ein Wahrzeichen der Gastwirtschaften bildete und abends gestrichen, d.h. abgenommen werden musste. Dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg ist nicht bekannt, dass ein Tannenzapfen als Wahrzeichen der Gasthäuser Verwendung gefunden habe. Das Zapfenstreichsignal Programm des Zapfenstreiches
Großer Zapfenstreich
Großer Zapfenstreich Der "Große
Zapfenstreich" nimmt eine besondere und herausragende Stellung in
dem vielfältigen Gebiet der deutschen traditionellen Militärmusik ein.
Diese feierliche Abendmusik mit ihrer Abfolge von Trommel- und Pfeifenstücken,
Reitersignal, dem Gebet und der Nationalhymne trägt bis auf den
heutigen Tag die beiden großen ungebrochenen Traditionen deutscher
Militärmusik in sich: die Trommel und die Pfeife der Landsknechte und
die Trompete und Pauke der Reiterei. Bereits 1726 werden dies Abendsignale in einem Buch als "Zapfenstreich" bezeichnet. An späteren Bemühungen, den Zapfenstreich zu vereinheitlichen, war auch der preußische König Friedrich Wilhelm I. beteiligt, indem er einige Bestimmungen über den Zapfenstreich erließ. Seine zeremonielle Bedeutung erhielt der Zapfensteich während der Befreiungskriege. Wie überliefert, besichtigte nach der Schlacht von Großgröschen im Jahre 1813 der preußische König Friedrich Wilhelm III. zusammen mit dem russischen Zaren Alexander I. am Abend das russische Lager. Hierbei erlebte er, wie die Soldaten - so wie es im russischen Heer üblich war - nach dem Zapfenstreich noch einen Choral sangen. Beeindruckt und ergriffen erließ er mit Kabinettordre vom 10.08.1813 auch für die preußischen Truppen die Einführung eines Gebetes nach dem Zapfenstreich. Damit erlangte der Zapfenstreich - wenn auch zunächst nur in Preußen - seine erste zeremonielle Bedeutung. Während bei den preußischen Truppen üblicherweise als Gebet "Ich bete an die Macht der Liebe" gespielt wurde, verwendete man in Bayern hierfür das "Bayrische Militärgebet" (Joh, Kasper Aiblinger) oder überhaupt einen eigenen Zapfenstreich. Auf der Grundlinie (Locken - Zapfenstreich - Gebet) stellte Friedrich Wilhelm Wieprecht, der legendäre Wegbereiter deutscher Blas - und Militärmusik, die noch heute gültige Form des Großen Zapfenstreiches zusammen. Er erklang auf diese Weise erstmalig am 12.05.1838 in Berlin zu Ehren des russischen Zaren Alexander I. als Abschluss eines Großkonzertes. Die Nationalhymne als Abschluss dieses Zeremoniells war zunächst nur bei besonderen Anlässen, wie z.B. "Kaisers Geburtstag", üblich. Die amtliche Einführung erfolgte erst im Jahre 1922. Ablauf des Großen
Zapfenstreiches Führer des Großen Zapfenstreiches ist ein Truppenoffizier, der mindestens im Rang eines Stabsoffiziers steht und die für den Großen Zapfenstreich angeordneten Kommandos gibt. Die musikalische Leitung obliegt dem Chef des Musikkorps. Der Große Zapfenstreich marschiert unter den Klängen des "Yorckschen Marsches" von Ludwig van Beethoven auf. Nach dem Einnehmen und Ausrichten der Formation folgt die Meldung an den Abnehmenden, bzw. zu ehrende Persönlichkeit. Daran schließt sich eine Serenade an, die üblicher aus drei Musikstücken besteht. Anschließend lässt der Führer des Großen Zapfenstreiches stillstehen. Es folgt die o.g. Spielfolge. Zum Gebet wird der Helm (Kopfbedeckung) auf Kommando abgesetzt. Nach der Nationalhymne erfolgt die Abmeldung. Der Große Zapfenstreich marschiert unter den Klängen des Zapfenstreichmarsches ab.________________________________________________________ Es
wird während des Zapfenstreiches um Ruhe gebeten! Vielen Dank!
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hier Beispiel einer Aufführung des Zapfenstreich der Bundeswehr anhören
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Gesamtes Bühnenprogramm Kreistrachtenfest hier ...
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